Vorträge
Kreidezähne 2022 - ein Update MIH

Leiterin des Fachbereichs Kinderzahnheilkunde
Master of Medical Education
Universitätszahnklinik Wien GmbH
Sensengasse 2a, 1090 Wien
Tel.: +43 (0)1 40070-2801
Fax: +43 (0)1 40070-2809
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Die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) ist mittlerweile neben der Karies die zweithäufigste Ursache für die Notwendigkeit von Restaurationen an Zähnen im Kindes- und Jugendalter. Kennzeichnend ist eine entwicklungsbedingte Schmelzbildungsstörung, die auf einer fehlerhaften Calcium- und Phosphateinlagerung durch die Ameloblasten während der Schmelzmatrixbildung und Schmelzreifung beruht. Die Therapie der MIH richtet sich nach dem jeweiligen Grad der Hypomineralisation und der vorhandenen Schmerzsymptomatik. Sie umfasst die Intensivprophylaxe, evtl. notwendige restaurative Maßnahmen oder sogar die Extraktion der betroffenen Zähne.
Der Vortrag soll ein Update zu rezenten Ätiologietheorien und den aktuellen therapeutischen Möglichkeiten der MIH geben sowie eine Hilfestellung für die Praxis sein.
Auf Zungens Spur - ein Streifzug durch das multifunktionale Organensemble (Codoni 2020)
Dr.h.c Codoni Susanne, MAS CFKsc
Logopädische Praxis mit interdisziplinärer Ausrichtung
Die Zunge und der Mundraum sind zunehmend multidisziplinärer Gegenstand der Forschung, Diagnostik, Therapie – attraktive Forschungsobjekte. Das ganzheitliche Verständnis für diesen Raum steht im Zentrum und ist von großer Bedeutung für Erfolge zum Wohl des Patienten in der klinischen Arbeit. Im Netzwerk der muskuloskelettalen Einheit sind die Dysfunktionen des Mundbereichs zudem häufig mit einer hypotonen Körperhaltung und einem unelastischen, schwerfälligen Gangbild gekoppelt. Das orofaziale System ist neurophysiologisch hochkomplex mit anderen Körpersystemen vernetzt. Veränderungen im orofazialen System können sich auf andere Teilsysteme auswirken und umgekehrt. Mund, Zunge und Zähne sind ein fein abgestimmtes biomechanisches Ensemble.
Bilder, Sprichwörter, Aphorismen, Redensarten rund um die Zunge und den Mundraum lassen erahnen, dass sie durch die Jahrhunderte hindurch viele Menschen beschäftigt haben. Schon früh wurde die Bedeutung, Vielschichtigkeit und Vieldeutigkeit dieses Organensembles erkannt und hat bis heute nichts an Aktualität und Faszination eingebüßt. Die Zunge und der Mundraum bewegen die Gemüter der verschiedenen Disziplinen rund um den Mund in hohem Maße. Die Komplexität und Funktionen monokausal zu betrachten, würde unweigerlich in eine Sackgasse führen. Die Zunge wird in den unterschiedlichsten Kontexten in literarischen Feldern thematisiert – in der Gegenwart und Vergangenheit, u.a. in Geschichte, Philosophie und Kultur, in, Politik, Medizin Zahnmedizin.
Mit den Augen einer Logopädin ist der Fokus gerichtet, die Zunge «als das Steuerruder der Worte» zuergründen, «hinter die Zunge zu schauen», das heutige Verständnis des Mundraumes als polyfunktionales Organensemble zu erfassen und zu verstehen, um daraus Konsequenzen für die tägliche Arbeit abzuleiten.
Risikobasierte Kariesprophylaxe beim Jugendlichen - Was Neues, das auch taugt?
Prof. Dr. med. dent Adrian Lussi; dipl. Chem.Ing. ETHZ
Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin,
Zahnmedizinischen Kliniken der Universität Bern
Freiburgstrasse 7
CH-3010 Bern
Tel.: +41 (0) 79 272 80 71
Web: www.konszmk.unibe.ch
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Die Prophylaxe hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten grosse Fortschritte gemacht.
Der in den Industrieländern beobachtete Kariesrückgang beruht zu einem grossen Teil auf der Anwendung von Fluoriden. Dabei steht sie lokale Fluoridapplikation eindeutig im Vordergrund. Erfolgreiche Prophylaxe basiert auf einer Risikoanalyse, die mehrere Faktoren umfasst.
Diese verschiedenen Faktoren müssen richtig gewichtet werden und sind altersabhängig. So zeigte zum Beispiel eine kürzlich erschienene Übersichtarbeit, dass Patienten mit festsitzenden Kieferorthopädie-Apparaturen im Schnitt 5-6 Initialläsionen nach der Behandlung aufweisen. Dieser Sachverhalt muss in eine Risikoanalyse einfliessen.
Ich werde zuerst auf Fluorid eingehen sowie andere wichtige Faktoren der „Risikowaage“ besprechen und dann auch die Prophylaxe bei Kieferorthopädie-Patienten diskutieren. Insbesondere werden neue Methoden zur effizienten Reinigung der Brackets und der benachbarten Bereiche besprochen.
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Aktuelles aus der Kinderzahnmedizin
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Univ.-Prof. Dr. Katrin Bekes, MME
Leiterin des Fachbereichs Kinderzahnheilkunde Master of Medical Education Universitätszahnklinik Wien GmbH Sensengasse 2a, 1090 Wien Tel.: +43 (0)1 40070-2801 Fax: +43 (0)1 40070-2809 E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! |
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Dr. med. univ. Petra Drabo Gudrunstraße 181-183 II 1 1100 Wien Tel.: +43 1 604 38 72Web: www.dr-drabo.at E-Mail: jDiese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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Dr. med. dent. Nicola Meißner Kinderzahnordination Salzburg Innsbrucker Bundesstraße 35 A-5020 Salzburg Web: www.kinderzahn.at |
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Lecker essen - besser zuhören! Mit dem Vortrag (Lunch & Learn) von Fr. Dr. Pfaller-Frank zum Thema: "Was tut sich noch im Kindermund? Leitsymptome orofacialer Dysfunktionen" liefern wir Ihnen Nahrung für Geist und Körper!
PhDr. Karin Pfaller-Frank, MSc
Logopädin
St. Peter Pfarrweg 30, 8042 Graz
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Formentwicklung und Funktion sind untrennbar miteinander verknüpft und den genetischen Informationen entsprechend, die „Gestalter“ des orofacialen Systems. In diesem Vortrag sollen die Leitsymptome orofacialer Dysfunktionen aufgezeigt werden, um die für die PatientInnen bestmögliche therapeutische Vorgehensweise einzuleiten. Die primären orofacialen Funktionen –Atmen, Saugen und Schlucken - beeinflussen maßgeblich die umgebenden Strukturen. Die Bewegungsmuster von Zunge, Lippen, Wangen und Mandibula stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem „Aussehen“, der Form und der Lagebeziehungen der Zähne, des Kiefers, des Gaumens und der Mandibula. Die Art und Weise der Atmung beeinflusst die Aufrichtung, die Kopf – und Körperhaltung, wobei Dynamik und Rhythmus, Stabilität und Mobilität usw. die prägendsten gestaltenden Faktoren sind.
Auf die wesentlichen Hauptsymptome, wie inkompetenter Lippenschluss, offene Mundhaltung, Mundatmung, gestörte Zungenruhelage, abweichendes Schluckmuster, nicht aufgelöste Funktionseinheit von Zunge und Lippen, die Bedeutung der Körperhaltung usw. wird eingegangen, ebenso werden die Funktionen beißen, kauen und sprechen kurz erläutert. Die „Wirkung“ von Habits wird angesprochen und auf mögliche Grenzen des „Machbaren“ wird ebenfalls aus logopädischer Sicht eingegangen.
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Was macht Corona mit unseren Kindern?
Univ. Prof. Dr. med. Dr.med. univ. Paul Plener, MHBA
Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Medizinische Universität Wien
Währingergürtel 18-20
1090 Wien
Tel.: +43 (0)664 800 16 53 510
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Die CoVid-19 Pandemie stellte und stellt unser Gesundheitssystem und unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Neben den gesundheitlichen Folgen der CoVid-19 Infektion, muss aber auch an die psychischen Belastungen gedacht werden, die einerseits im Zuge einer CoVid-19 Infektion auftreten können, andererseits aber auch im Zuge der getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsrisikos entstehen können. Weltweit und auch in Österreich zeigt die Altersgruppe der 15-25-jährigen die höchsten Werte an psychischer Belastung, wobei hier vor allem depressive Zustandsbilder, Angststörungen und Essstörungen imponieren. So wurde von mehr als der Hälfte der Jugendlichen in einer Studie während des letzten Lockdowns eine zumindest mittelgradige depressive Episode beschrieben, 9% berichteten von täglichen Suizidgedanken. Als Ursachen dafür werden die sozialen Kontakteinschränkungen, sowie der Verlust einer gewohnten Tagesstruktur im Lockdown, genauso wie eine wachsende Unsicherheit hinsichtlich der Zukunftsperspektiven diskutiert. Um in Zeiten des Lockdowns pychische Stabilität zu erhalten, ist die Aufrechterhaltung eines Schlaf-Wach-Rhythmus, ebenso wie sportliche Betätigung und das Halten von sozialen Kontakten (sofern es die Beschränkungen erlauben) essentiell.
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Probiotika und Ernährungslenkung - eine klinisch wirksame Ergänzung etablierter Präventationskonzepte?
Prof. Dr. med. dent. Ulrich Schlagenhauf
Abt. für Parodontologie, Pleicherwall 2, 97070 Würzburg
Tel.: +49 (0)177 25 53 141
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Nachdem bereits Ende des 19. Jahrhunderts W.D. Miller Karies als eine Erkrankung identifizierte, deren Entstehung und Progression durch ein ernährungsbedingtes Überwachsen azidogener Bakterien innerhalb der oralen Mikrobiota maßgeblich begünstigt wird, zeigen jüngere Untersuchungen nun auch für den Bereich der Erkrankungen des Zahnhalteapparates zweifelsfrei auf, dass chronische Entzündungen im Parodontium von einem dysbiotischen Überwachsen inflammophiler Bakterien innerhalb des oralen Keimspektrums ausgelöst werden. Den etablierten Standard zur Kontrolle und Prävention dieser plaqueassoziierten Erkrankungen im Mund bildet die regelmäßig wiederholte mechanische Reinigung der Zähne von bakteriellen Belägen mittels häuslicher Zahnpflege eventuell unterstützt durch professionellen Zahnreinigungen. Die generelle präventive Wirksamkeit dieses Vorgehens ist durch eine Vielzahl klinischer Studien gut belegt. Sie ist aber gerade bei sehr stark krankheitsaktiven Risikogruppen selbst bei konsequenter Ausführung häufig nicht in der Lage, die Krankheitsprogression in adäquater Weise unter Kontrolle zu bringen. Dies ist nicht verwunderlich, da nicht die Präsenz bakterieller Beläge auf den Zähnen per se die Krankheitsentwicklung auslöst, sondern ein krankheitsförderliches Überwachsen von Problemkeimen in den Zahnbelägen, dessen Ursachen (Fehlernährung, Stress, ...) durch eine mechanische Entfernung der Bakterien nicht berührt werden. Aktuelle, ursachengerichtete Präventionskonzepte zielen daher primär auf eine Korrektur krankheitsförderlicher bakteriellen Dysbiosen ab, um so auch in mechanisch nicht erreichbaren bakteriellen Nischen wie etwa Fissuren eine Krankheitsentstehung sicher verhindern können. Neben einer primär anzustrebenden gezielten Ernährungsumstellung mit Reduktion des Konsums von Zucker sowie dem vermehrten Verzehr von Gemüse bildet die gezielte Gabe spezifischer, probiotisch wirksamer Bakterien eine weitere klinisch sehr effektive Methode zur Auflösung pathogener bakterieller Dysbiosen, die auch in Risikogruppen, die weder zu guter Mundhygiene noch zu einer adäquaten Ernährungsumstellung angeleitet werden können, wirksam ist.
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Endodontie bei Kindern und Jugendlichen – Smart Materials in der Endodontie
Dr. med dent. Richard Steffen WBA KZM SSO
Oberarzt, Assist. Prof.
Treasurer & Board EAPD
UZB, Universitäres Zentrum für Zahnmedizin
Mattenstrasse 40
CH 4058 Basel
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Im Vortrag wird auf das vielfältige aber oft undurchsichtige Angebot der zahnmedizinischen Materialien auf Basis der HSZ eingegangen. An Beispielen wird gezeigt welches Material für welche Behandlungsindikation am besten geeignet ist.
Das Frontzahntrauma - aktuelle Konzepte der Primärversorgung (Vortrag)
OA Dr. Steffen Schneider
Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Medizinische Universität Wien
Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien – Medizinischer Universitätscampus
Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien
Tel.: +43 (0) 676 600 1770
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Die Versorgung traumatischer Verletzungen der Frontzähne gehört trotz hoher Prävalenz nicht zu den alltäglichen Notfallbehandlungen in der zahnärztlichen Ordination. Schon deshalb stellen diese den Behandler, neben dem oftmals entscheidenden zeitlichen Aspekt, häufig vor besondere Herausforderungen hinsichtlich der notwendigen Diagnostik und Therapie. Insbesondere der Primärversorgung kommt hierbei größte Bedeutung zu, da diese weitestgehend das Behandlungsergebnis bestimmt. Zudem müssen bereits über die Akutsituation hinaus mögliche Folgekomplikationen in der Therapieplanung berücksichtigt werden.
Da es sich meist um ausgesprochen variable und in vielen Fällen sehr komplexe Verletzungen handelt, welche regelmäßig mehrere Gewebe betreffen, erfordert das Vorgehen bei der Versorgung des Frontzahntraumas ein hohes Maß an Verständnis der anatomischen und biologischen Grundlagen sowie der daraus resultierenden therapeutischen Konsequenzen. Hier haben sich die herkömmlichen Behandlungskonzepte in den letzten Jahren teilweise erheblich verändert; gleichzeitig konnten sich synoptische Therapieansätze immer mehr durchsetzen.
Der Vortrag vermittelt einen Überblick über die aktuellen Konzepte und Techniken zur Erstversorgung dentoalveolärer Traumata bei Kindern und Jugendlichen.