Workshop 4: Zahnerhaltung und Endodontie mit biokompatiblen und bioaktiven Materialien – Nur ein Hype oder mehr?

Prof. Dr. Till Damaschke
Poliklinik für Paradontologie und Zahnerhaltung
Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude W30
Anfahrtsadresse: Waldeyerstraße 30
48149 Münster
Tel: +43 (0) 251 - 83 4 70 35
E-Mail: tillda@uni-muenster.de
Web: www.zahnerhaltung.ukmuenster.de
 

Workshop 4: Zahnerhaltung und Endodontie mit biokompatiblen und bioaktiven Materialien –  Nur ein Hype oder mehr?

 

Als besonders geeignet als Überkappungsmaterialien für die Vitalerhaltung sowohl von Milch- als auch von bleibenden Zähnen haben sich in den letzten Jahren Zemente auf Kalziumsilikatbasis erwiesen. Mineral Trioxide Aggregat (MTA) war der erste hydraulische Zement auf Kalziumsilikatbasis in der Zahnmedizin. Werkstoffkundlich leiten sich MTA von dem Baustoff Portlandzement ab. Mittlerweile werden auf dem Dentalmarkt eine Reihe dieser Materialien wie z. B. MTA Angelus und Biodentine, aber auch MTA-Produkte anderer Hersteller angeboten und bilden in der Zahnmedizin somit eine eigene Stoffgruppe, die sich sowohl durch Biokompatibilität als auch Bioaktivität auszeichnen. Kalziumsilikatzemente eignen sich daher nicht nur für die indirekte und direkte Überkappung, sondern vor allem auf für die Vitalerhaltung der Pulpa nach partieller oder vollständiger Pulpotomie – an Milchgebiss, v.a. aber bei wurzelunreifen bleibenden Zähnen haben sich Kalziumsilikatzemente hervorragend bewährt. Sollte ein wurzelunreifer bleibender Zahn nicht vitalerhalten werden können, können Kalziumsilikat-basierte Zemente sehr gut im Rahmen der Apexifikation oder auch regenerativen Endodontie eingesetzt werden.

In dieser Fortbildung soll ein Überblick über die am Markt erhältlichen Zemente auf Kalziumsilikatbasis und mit ihren Einsatzmöglichkeiten in der kinderzahnmedizinischen Praxis gegeben, sowie Vorteile und Möglichkeiten aber auch Grenzen dieser Materialen aufgezeigt werden. Tipps und Tricks zur Applikation werden vorgestellt.